Was ist Psychomotorik?
Unter Psychomotorik versteht man die Wechselbeziehungen zwischen Körper und Seele. Bewegung, Gefühle und Verhalten stehen in einem engen Zusammenhang. Zum Beispiel: fröhlich hüpfen, wütend stampfen, traurig den Kopf hängen lassen.
Wie zeigen sich Auffälligkeiten?
Auffälligkeiten im psychomotorischen Bereich zeigen sich im Alltag in unangemessenen Bewegungen. Ein Kind stolpert beispielsweise über die eigenen Füsse; es schlägt mit zuviel Kraft drein; es stösst oft Gegenstände um; es eckt häufig an.
Was sind Folgen?
Wenn ein Kind im täglichen Leben unter seinen Schwierigkeiten zu leiden beginnt, sich absondert, mutlos, ängstlich oder aggressiv wird, muss das ernst genommen werden.
Kinder mit Bewegungsschwierigkeiten können in eine Aussenseiterposition geraten. Je nach Temperament kann ein Kind mit Rebellion oder mit Rückzug reagieren. Entwicklungsschwierigkeiten können die Folge sein.
Wie werden Auffälligkeiten erfasst?
Im Kindergarten finden jährlich Gruppenbeobachtungen statt, um Kinder mit psychomotorischen Auffälligkeiten zu erfassen, deren Eltern zu informieren und zu beraten. Bei Bedarf wird eine psychomotorische Abklärung vorgeschlagen.
Die Anmeldung für eine Abklärung erfolgt, mit dem Einverständnis der Eltern, durch die Lehrperson.
In der Abklärung werden verschiedenen Teilbereiche der Psychomotorik angeschaut:
- Gleichgewicht
- Koordinationsfähigkeit
- Automatisierte Bewegungen
- Fein- und Grafomotorik
- Abklärungsergebnisse
- Die Abklärungsergebnisse werden im Rahmen eines schulischen Standortgesprächs mit den Eltern und der
- Klassenlehrperson besprochen. Dabei kommen auch weitere Bereiche wie zum Beispiel Arbeitsverhalten und
- soziale Kompetenz zur Sprache. Bei Bedarf wird eine Psychomotorik-Therapie initiiert.
Psychomotorik-Therapie
Über positive Bewegungserfahrungen wird das Selbstwertgefühl des Kinders gestärkt. Es entdeckt seine Ressourcen und entwickelt so den Mut, Neues auszuprobieren. Nach und nach kann es auch an seinen Begrenzungen arbeiten.
Im Spiel, in der Musik, beim Malen oder Zeichnen hat das Kind die Möglichkeit, seine Gefühle und Konflikte auszudrücken.
Wahrnehmung, Handlungskompetenz und Kontaktfähigkeit des Kindes sollen mit therapeutischer Begleitung gestärkt werden.
Das Ziel der Psychomotorik-Therapie ist der angemessene Umgang des Kindes mit seinen Schwierigkeiten.
Therapieangebot
Die Therapie findet in der Regel 1 Mal wöchentlich als Einzel- oder Kleingruppentherapie statt.